Körperbewusstsein bedeutet, Vertrauen in den eigenen Körper zu haben, es ermöglicht, selbstbewusst und achtsam mit sich selbst zu sein. Dieser Artikel zeigt, wie Du ein besseres Körpergefühl entwickeln kannst.
Was ist Körperbewusstsein?
Warum ist Vertrauen in den eigenen Körper so wichtig?
Was sind die Merkmale eines guten Körperbewusstseins?
Daran erkennst Du ein mangelndes Körperbewusstsein
Mit diesen Tipps kannst Du das Vertrauen in Deinen Körper stärken
Körperbewusstsein kann jeder lernen
Das Bewusstsein für den eigenen Körper wird meist schon in der Kindheit gelegt. Kinder haben oft eine bessere Verbindung zu ihrem Körper als Erwachsene. Im Erwachsenenalter geht das Körperbewusstsein bei vielen Menschen verloren – oft bedingt durch Stress, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Glücklicherweise lässt sich das Körperbewusstsein verbessern, beispielsweise durch Bewegung wie Yoga, Eurythmie oder Tai-Chi, Meditation oder eine aufrechte Haltung.
Körperbewusstsein wird gerne als Körpergefühl bezeichnet und beschreibt die Wahrnehmung und das Vertrauen in den eigenen Körper. Säuglinge und Kinder nehmen ihre Umwelt oft intensiver wahr als Erwachsene und bilden ein gutes Körpergefühl aus. Voraussetzung dafür ist bei Neugeborenen der Körperkontakt zu den Eltern, der auch förderlich für die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und für die Bildung eines gesunden Selbstbewusstseins ist.
Körperbewusstsein und Selbstbewusstsein hängen eng miteinander zusammen. Kinder, die nur wenig Vertrauen in den eigenen Körper und die Umwelt haben, sind oft unsicherer und weniger selbstbewusst. Wird das Körperbewusstsein selbst mit zunehmendem Alter nicht gestärkt, bleibt auch das Selbstbewusstsein auf der Strecke. Glücklicherweise ist es nie zu spät, das Körperbewusstsein zu verbessern.
Nur wenige Menschen wissen, dass ein Mangel an Körperwahrnehmung mit Problemen verknüpft ist. Häufig werden die Signale des Körpers einfach überhört, anstatt sich des Körpergefühls bewusst zu werden. Stress, Hektik und Überlastung sind besonders heutzutage ein aktuelles Thema. Hinzu kommt, dass visuelle Reize, beispielsweise durch die Nutzung von digitaler Technik, buchstäblich zu einer Reizüberflutung führen und das Körperbewusstsein stören können. Wer sich diesen Reizen täglich vermehrt aussetzt und dem Körperbewusstsein zu wenig Beachtung schenkt, erhöht das Risiko eines Burn-outs.
Der Ursprung eines falschen oder ungenügenden Körperbewusstseins liegt häufig in der Kindheit. Für Kinder ist es äußerst wichtig, nicht nur ihren Körper, sondern auch die Umwelt bewusst wahrzunehmen. Werden sie in ihrem Spielen und ihrer Wissbegierde eingeschränkt, kann dies zu einem reduzierten Körperbewusstsein und schlechtem Selbstbild führen. Auch bei Erwachsenen kann ein verringertes Körperbewusstsein zu einem negativen Selbstwertgefühl führen.
Daher ist es äußerst wichtig, die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken und sich seines eigenen Körpers und auch seiner Bedürfnisse bewusst zu werden. Ein gutes Körperbewusstsein kann wiederum das Selbstbewusstsein verbessern. Unsere Körperwahrnehmung beruht auf den Sinneserfahrungen, insbesondere
Wer das Vertrauen in den Körper stärkt, trägt auch zu einer Verbesserung des Wohlbefindens und zur Vorbeugung von Stress bei.
Wie bereits erwähnt, wird der Grundstein für das Vertrauen in den eigenen Körper bereits in der Kindheit gelegt. Eltern können maßgeblich zum Selbstbewusstsein ihres Kindes beitragen, indem sie für die Entwicklung von Fähigkeiten und Erfahrungen ihres Nachwuchses geeignete Spielräume schaffen. Positive Erfahrungen spiegeln sich dann wiederum in einem gesunden Selbstbewusstsein wider – auch im Erwachsenenalter.
Ein gutes Körperbewusstsein zeigt sich in erster Linie durch ein selbstsicheres und selbstbewusstes Auftreten. Selbstbewusste Menschen kann nichts so leicht aus der Bahn werfen, da sie einen positiven Bezug zu ihrem Körper haben und auch psychisch gefestigt sind. Sie schenken ihrem Körper Aufmerksamkeit, indem sie sich
Körperbewusste Menschen hören auf ihren Körper und haben im Allgemeinen eine gute Intuition. Ein gutes Körpergefühl bedeutet auch, sich im eigenen Körper wohlzufühlen, selbst wenn er nicht perfekt ist. Wer sich selbst liebt und sich all seiner Körperteile bewusst ist, kann auch besser auf die individuellen physischen Bedürfnisse eingehen.
So können selbstbewusste Menschen oft viel besser mit Stress umgehen als andere. Sie wissen genau, was ihrem Körper fehlt und was er braucht. Sie nehmen körperliche Probleme schneller wahr und kümmern sich um ihre Gesundheit.
Eine mangelnde Körperwahrnehmung zeigt sich primär durch eine körperliche Ungeschicktheit und infolgedessen oft durch ein mangelndes Selbstbewusstsein. Menschen mit einer schlechten Körperwahrnehmung sind zudem häufig nicht sehr bewegungsfreudig, unsicher und haben selten einen Bezug zu ihrem Körper. Dies kann sich in einer ungesunden Ernährung und einem bevorzugten Verzehr von Fast Food, zuckerhaltigen Lebensmitteln und Fertigprodukten widerspiegeln.
Eine gesunde und positive Einstellung zum eigenen Körper ist für die Entwicklung des Wohlbefindens und der Selbstakzeptanz von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich selbst und den eigenen Körper zu wertschätzen und sich nicht von unrealistischen Schönheitsidealen beeinflussen zu lassen. Hier sind einige Tipps, um das Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken.
Wichtig ist, den eigenen Körper mit all seinen Körperteilen so anzunehmen, wie er ist. Es spricht natürlich nichts dagegen, Sport zu treiben, um den Körper zu formen und zu trainieren. Dies sollte jedoch nicht mit einem falschen Ehrgeiz verstanden werden und aufgrund eines falschen Vorbildes erfolgen. Gerade junge Mädchen tendieren dazu, sich schlanke Models zum Vorbild zu nehmen, was schlimmstenfalls zu Essstörungen fördern kann.
Erfolgserlebnisse führen zu mehr Vertrauen in den Körper und die eigenen Fähigkeiten. Dadurch wird wiederum das Selbstbewusstsein gestärkt. Hier sind für Kinder vor allem Eltern gefragt, die die Entwicklung ihrer Kinder in jedem Fall bestärken sollten – selbst wenn etwas nicht so gut geklappt hat. Hilfreich ist hier eine naturnahe Spielumgebung, die viele Sinnesmodalitäten anspricht.
Körperbewusstsein heißt, in sich zu gehen und dem Körper zu „lauschen“. Wenn etwas schmerzt, solltest Du Deinem Körper mehr Beachtung schenken, um die Ursache zu ergründen. Selbst wenn die eigene Wahrnehmung für bestimmte Sinnesbereiche nicht in der Kindheit entwickelt wurde, ist es noch möglich, diese Sinne im Erwachsenenalter zu erlernen oder zu fördern.
Als Beispiel wird gerne das Essen einer Rosine herangezogen. Sie schmeckt viel besser, wenn Du Dich bewusst darauf konzentrierst. Sobald wir uns und der Welt um uns herum mehr Beachtung schenken, wird das Leben erfüllter und sinnreicher. Hier ist auch oft von Achtsamkeit die Rede, um im Hier und Jetzt zu leben und die Dinge bewusst wahrzunehmen – ganz gleich, ob Du eine Rosine isst oder Dich sanft massierst, um Verspannungen zu beseitigen.
Höre regelmäßig in Deinen Körper hinein und frage Dich, was ihm fehlt und was ihm guttut. Nimm ein entspannendes Bad, arbeite mit wohltuenden Duftölen und schenke Dir und Deinem Körper mehr Aufmerksamkeit.
Es lohnt sich, das ganze Spektrum an Sinneswahrnehmungen zu fördern. Das funktioniert beispielsweise durch Tasten, Bewegung und Berührungen, Aufmerksamkeit auf Hunger und Durst, Balancieren und Gleichgewicht, Riechen und Schmecken, Wärmeerleben, Sehen, Hören, dem Vernehmen von Sprache, dem Begreifen von Gedanken und der Wahrnehmung des menschlichen Gegenübers.
Besonders auf Social Media werden uns falsche Idealbilder vorgegeben, die wir oft zu kopieren versuchen. Wahrnehmung heißt, bei sich selbst zu bleiben und den Körper so zu akzeptieren, wie er ist. Anpassungen durch Sport sind erlaubt, sobald Du sie nicht zu extrem betreibst. Vergleiche Dich dabei niemals mit anderen. Du bist einzigartig und genau richtig! Schau in den Spiegel und mache Dir regelmäßig selbst Komplimente. Sag Deinem Spiegelbild, wie schön Du bist.
Zitat von Jan-Gabriel:
“Das Körperbewusstsein durch die Sinne zu stärken führt zu einer reichhaltigen, farbigeren und tieferen Welt. Die Welt wird sinnvoller und sinnlicher. Die Sonne lacht.”
Oft versuchen wir, irgendwelche Dinge zu ändern, die wir gar nicht ändern können. Wenn Du beispielsweise einen Marathon laufen willst, das Training aber nicht durchhältst, solltest Du Dich nicht unter Druck setzen. Fange stets in kleinen Schritten an und ändere die Dinge, die Du derzeit ändern kannst und möchtest. So kommst Du zu Erfolgserlebnissen und gewinnst Vertrauen in Deine Fähigkeiten und Deinen Körper.
Selbstbewusste Menschen haben stets eine aufrechte Körperhaltung. Beobachte Dich selbst: Wie sieht Deine Körperhaltung aus? Ziehst Du Deine Schultern nach vorne und wirkst alles andere als selbstbewusst? Kein Problem: Du kannst Deine Körperhaltung ändern. Dies wirkt sich auch auf Dein Selbstbewusstsein aus.
Wie bereits erwähnt, kannst Du lernen, bewusster mit Deinem Körper umzugehen. Meditation ist eine hervorragende Möglichkeit, um eins mit Deinem Körper zu sein und die Gedankenflut in Deinem Gehirn zur Ruhe zu bringen. Du kannst Dich beispielsweise auf Deine Atmung konzentrieren und Deine Gedanken einfach ziehen lassen. Sobald Gedanken aufkommen, konzentrierst Du Dich wieder auf Deine Atmung. Beginne am besten mit fünf Minuten, ehe Du die Meditation langsam ausdehnst.
Mit dieser Technik kannst Du eine bessere Wahrnehmung erfahren, indem Du Deinen Körper Stück für Stück anspannst und bewusst wieder entspannst. Beginne zum Beispiel bei den Händen und Armen und gehe schrittweise durch den ganzen Körper, bis Du bei den Beinen und schließlich den Füßen ankommst.
Körperbewusstsein bedeutet nicht nur Achtsamkeit und Meditation. Ein besseres Körpergefühl kann auch durch Bewegung entstehen. Treibe Sport, geh spazieren, atme die frische Luft ein. Besuche einen Yoga-Kurs und lerne die Vorteile der Asanas kennen oder lerne Eurythmie oder Tai Chi. Tanzen ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, um ein besseres Körperbewusstsein zu entwickeln und bietet sich auch als gemeinsame Aktivität an.
Das Vertrauen in den eigenen Körper wird oft schon in der Kindheit gelegt. Nichtsdestotrotz ist es niemals zu spät, die Wahrnehmung für den eigenen Körper zu verbessern und das Körper- und Selbstbewusstsein zu stärken. Positive Verstärkungen in die eigenen Fähigkeiten sollten stets ein wichtiger Grundstein im Alltag sein. Körperbewusstsein bedeutet auch, Deinen Körper so anzunehmen, wie er ist, ohne ihn zu verändern oder sich mit anderen zu vergleichen. Durch regelmäßige Meditationen, Achtsamkeitsübungen und bewusste Bewegung kannst Du Dein Körpergefühl verstärken und gelassener und selbstbewusster durch das Leben gehen.
Du möchtest Dein Körperbewusstsein und Selbstbewusstsein stärken, aber benötigst Unterstützung dabei? Wir bieten verschiedene Kurse mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten an, in denen wir Dir und anderen Interessierten oder in Einzelsessions praktische Hilfestellungen geben.
Bildnachweis: Körperbewusstsein_pexels-isaac-taylor-1557252